Samstag, 31. März 2018

Schlammschlacht

Das Röhren des nagelneuen Betonmischers noch im Ohr. Er hat seine Feuertaufe bestanden.
Heute Morgen standen wir noch vor einem Dilemma. Einerseits ließ das Wetter endlich weiteres Arbeiten zu, andererseits hatten wir den Feiertag mit der Teilnahme an einer Prozession verplant. Wir haben uns dann nach reiflicher Überlegung im Interesse des Projektes für den Fortgang der Arbeiten entschieden. Drei Wochen sind eine kurze Zeit! 

Also ging es zur Schlammschlacht auf die Baustelle. Im Nu klebt der nasse Lehm an den Schuhen und verleiht ihnen Plateausohlen. Der Boden war durch den andauernden Regen so aufgeweicht, dass sogar der Truck, der uns beliefert, im Schlamm steckenblieb und mit Muskelkraft befreit werden musste. Dank des Betonmischers und der Motivation der Haitianer und unserer Jungs ging die Arbeit zügig voran.
Nun sitzen wir wieder mit unseren haitianischen Freunden an der „Abendtafel“ und freuen uns darauf morgen wieder zupacken zu können. Denn dann wird wieder in die Hände gespuckt ...










Freitag, 30. März 2018

Armes zauberhaftes Haiti

Die Armut in dem „ärmsten Land der westlichen Hemisphäre“ ist für uns jeden Augenblick sichtbar. Unübersehbar ist aber auch die Schönheit des Landes und die Freundlichkeit der Menschen, die uns täglich berühren! Deshalb haben wir heute ein paar Bilder zusammengestellt, die denen, die nicht die Möglichkeit haben uns zu begleiten, diese zauberhaften Eindrücke näher zu bringen.

Haiti-Süd ist ein Landesteil voller üppiger Vegitation, vom Reis über Mangobäume und Palmen bis hin zu Bananenstauden und vielem mehr. Im Hintergrund sehen wir die bis zu 2.000 Meter hohen Berge, vor uns karibischen Strand. Die Menschen, so materiell arm sie sind, geben sich selbstbewusst und uns gegenüber immer freundlich. Sie strahlen, ohne dies romantisieren zu wollen, fröhliche Lebensfreude aus, von der wir hoffen, eine gehörige Portion in unserem Herzen mitnehmen zu dürfen.

Nachdem wir für heute durch die nächtliche Sintflut arbeitstechnisch weitgehend „ausgebremst“ wurden, wird es morgen mit neuer Kraft weitergehen (wegen des Feiertages allerdings nur bis 12 Uhr). Unsere Follower dürfen sich auf Fotos des heute erworbenen Malaxeurs (Betonmischers) freuen. Diesen konnten wir durch die finanzielle Unterstützung der Stadtwerke Kempen kaufen. Die Fertigstellung der Fundamente der drei Klassenräume wird dadurch deutlich beschleunigt werden.
A demain!












Donnerstag, 29. März 2018

Fotonachtrag







Die Spitzhacke kreißt und gebiert Streifenfundamente

Nun sitzen wir hier, es ist 22.00 Uhr. Nach stundenlanger Betätigung mit unseren Freunden, den Schaufeln und den Spitzhacken, ist das Fundament für drei Klassenräume für die Verfüllung mit Beton bereit und wir sind "fertig". 
Es war ein erfüllter Tag. Er hat einen schönen Ausklang gefunden bei Romain Avril. Seine Frau hatte uns - mittlerweile schon traditionsgemäß - eingeladen und mit einem fulminanten Essen in ihrem bescheidenen Haus verwöhnt. Die abschließende Dusche in Form eines Regengusses, der nach wie vor anhält, war dann das i-Tüpfelchen :-)
Damit Schluss und hundemüde ab ins Bett! 


P.S.: Die Fotos folgen morgen, das schlechte Internet lässt kein Hochladen zu...

Mittwoch, 28. März 2018

30 Grad und Wolkenbruch

Heute war Pythagoras zu Gast! Die Ausrichtung der drei Klassenräume im Winkel von 30 Grad und rechte Winkel waren eine Herausforderung, aber dank Pythagoras eine lösbare Aufgabe. Dabei wurde uns via Whatsapp die Unterstützung von unserem Bauingenieur und Berufsschulkollegen Arno Schnichels-Frieters zu Teil. 
Das Vermessen der zukünftigen Klassenräume war eine vormittagsfüllende, langwierige, nichtsdestotrotz notwendige Vorbereitung. Unsere haitianischen Freunde und unsere Jungs stehen derweil in den Startlöchern, Schaufel und Spitzhacke bei Fuß. Und dann wird in die Hände gespuckt!
Selbst dem am frühen Nachmittag einsetzenden heftigen Regenguss gelang es nicht uns auszubremsen. Regenguss bedeutet hier innerhalb weniger Minuten in den Fundamentgräben knöcheltief im Wasser zu stehen. Das Gute: er geht eben so schnell, wie er kam.
Es geht voran!!!







Dienstag, 27. März 2018

Kokosnüsse fallen nicht vom Himmel

Schon einmal frische Kokosnüsse direkt von der Palme probiert? Schonmal auf eine 20 Meter hohe Palme geklettert? Letzteres blieb uns erspart und wurde durch einen erfahrenen Haitianer erledigt. Ohne irgendwie geartete Kletterhilfe! Die Nüsse werden sodann mit der Machete "geköpft" und - hier war unser Tun gefragt - das köstliche Fruchtwasser mit Genuss geschlürft. Nächster Schritt: Halbierung der Nuss mit der messerscharfen Klinge und Verzehr des Fruchtfleisches (gummibärchenartige Konsistenz). Zur Nachahmung empfohlen!
Was ist noch passiert? Das Fundament für den Container ist nun fertig! "Etwas überdimensioniert" meint Dustin. Aber so wird nach hiesiger Erfahrung gebaut und wir nehmen diese Erfahrung gerne auf. Leider ist der für heute erwartete Radlader erst um 19.00 Uhr eingetroffen. Er war "en panne". Nun arbeitet er immer noch (21.00 Uhr)! Er planiert das Terrain.  












Montag, 26. März 2018

Kokos-Palmsonntag


Es ist Sonntagvormittag, gleichwohl zieht es uns zur Baustelle. Die Fertigstellung des Fundaments für den für Donnerstag erwarteten Container lässt uns keine Ruhe. Wer nun meint, der sonntägliche Gottesdienst sei ausgefallen, der irrt! Pfarrer Kühne lässt es sich nicht nehmen, unter freiem Himmel den Segen für unser Projekt zu erbitten. Dank Simon, der auf Kreol übersetzt, können auch die haitianischen Arbeiter der Predigt folgen. Ein wunderbares Gemeinschaftserlebnis.

Bis Mittag wird, derart geistlich gestärkt, schweißtreibend Wasser aus dem nahegelegenen Bach geschleppt, Beton direkt am Boden angemischt und mit einer Eimerkette in die Schalungen gegossen.
Zwischendurch erregt das Auftauchen einer monströsen Vogelspinne aus ihrem Erdloch Aufsehen und Gänsehautgefühl. Des montäglichen Muskelkaters gewiss, genießen wir den Rest des Sonntages in Port Salut, 30 Autominuten von Torbeck entfernt, am karibischen Traumstrand. Nie hat man neun Auszubildende so schnell in ihre Badehosen schlüpfen sehen.
Die Jungs haben sich den Sprung ins warme Nass nach einer Woche harter Arbeit, Durst, Schweiß, Sonnencreme und Mückenstichen sehnlich gewünscht und auch verdient.








Sonntag, 25. März 2018

Arbeiten von fundamentaler Bedeutung

Hand in Hand, Stein auf Stein haben wir heute das Fundament für den von uns für Donnerstag nächster Woche erwarteten Container gelegt. Mit Spitzhacke und Schaufel war dazu auf 2x12 m Länge, 80 cm tief ein Graben auszuheben. Hand in Hand mit haitianischen Arbeitern wurde dann der Graben mit Steinen und Beton gefüllt. Dies ist haitianische Bauweise. Der körperliche Einsatz der haitianischen Arbeitern war dabei zu bewundern. Unsere nicht-klima-gewöhnten Jungs konnten ehrfürchtige Seitenblicke nicht vermeiden. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass hier der Beton nicht mit einem Mischer, sondern bisher per Schaufel auf dem Erdboden "angerührt" wird. 
Am verdienten Feierabend führt der direkte und ersehnte Weg zu unserem beliebten Bamboola-Beach. Der Abend klingt aus bei einer Limonade, Blick auf das karibische Meer und zu lauter haitianischer Musik.






Samstag, 24. März 2018

Fotonachtrag

Da wir immer wieder ein wenig Probleme mit dem Internet haben, konnten wir gestern keine Fotos hochladen. Dafür kommen jetzt umso mehr...